Befürchten die Gemeinderäte eine Ablehnung?
Schon die Botschaft zur Urnenabstimmung enthält die Empfehlung der Gemeinderäte zur Annahme des Zusammenschlussvertrages. Mit der Begründung einer ausgeglichenen Gewichtung der Standpunkte musste in letzter Minute ein Pro-Komitee aus dem Boden gestampft werden, das sich weder vorher noch nachher bemerkbar gemacht hat. Der so verdoppelten Empfehlung zur Annahme verleiht die ausführliche Auflistung von Personennamen des Pro-Komitees den nötigen Nachdruck. Zwei zu Eins.
Trotzdem: Wir von der IG pro Scherz danken den Gemeinderäten für die Unterstützung, unsere Bedenken zur Fusion darzustellen.
]]>Die allfällige Fusion von Brugg und Schinznach-Bad gefährdet die Kreisschule Oberstufe Schenkenbergertal (Generalanzeiger vom 25.08.2016, S. 5 und 19). Die Scherzer Kinder, die Schinznach jetzt noch als Schule für die Oberstufe wählen können, könnten laut Schulleiterin Christa Jäggi das Zünglein an der Waage sein, das über den Fortbestand der Schule entscheidet.
Nach einem Zusammenschluss fällt die Wahl des Oberstufenschule für die Scherzer Kinder weg. Muss die Kreisschule Oberstufe Schenkenbergertal schliessen, gehen die Kinder von Thalheim dann allenfalls nach Brugg oder sogar Lauffohr zur Schule.
]]>Wie können fusionierte Gemeinden erfolgreich Identität schaffen, bzw. wird in Fusionsdiskussionen nicht zu einseitig ökonomisch argumentiert?
Betriebswirtschaftliche Kriterien werden in der Tat oft überbewertet. Dass beispielsweise die Leistungsfähigkeit mit der Grösse zunimmt, mag für Unternehmen zutreffen. Auf Gemeinwesen lassen sich die «economies of scale» nur begrenzt und eine einzelne Leistung übertragen. Aber es gibt keine «optimale Grösse» für die Gesamtheit aller Leistungen. Und wie die Erfahrung lehrt, machen Fusionen die öffentlichen Einrichtungen zumeist nicht billiger. Finanzen sind wichtig, aber Gemeinden sind mehr als Ökonomie. Sie sind der identitätsstiftende Raum eines konstruktiven lokalen Zusammenlebens, der allen gehört, aber gerade darum abgegrenzt sein muss. Darin wird auch eine Vielfalt von nicht monetär abgegoltenen Dienstleistungen erbracht …
Auf Gemeindeebene haben Fusionen den Schritt von der Theorie zur Praxis gemacht. Wann wird das bei den Kantonen so weit sein?
Als ziemlich abwegig empfinde ich die Idee, die Schweiz in sechs Kantone gleicher Grösse aufzuteilen, um damit die Nachteile der ungleichen Grösse und Leistungsfähigkeit etwa zwischen Uri und Zürich zu überwinden. Sie entspricht der falschen Logik «Grösser ist besser». Würden wir diese konsequent anwenden, könnten wir uns gleich zu einem einzigen Kanton zusammenschliessen, doch dieser Kanton wäre dann trotzdem noch kleiner als Baden-Württemberg. Konsequenterweise müssten wir dann den Schluss ziehen, die Schweiz sei betriebswirtschaftlich einfach zu klein.
Was ist denn das relevante Kriterium?
Die Vielfalt. Sie erlaubt in einer Zeit vieler erzwungener und oft nur vermeintlicher Innovationen die Praktizierung von «trial and error», die die Spreu vom Weizen trennt, und sinnvolle Weiterentwicklungen der Institutionen. Um die Vielfalt eines Systems zu erhalten, braucht es Grenzen, Fehlerfreundlichkeit und Redundanz. Nicht zuletzt gewährt institutionelle Vielfalt den Einzelnen ganz unterschiedliche Lebensweisen, von den Bergdörfern bis in die urbanen Zentren.
Kommentar dazu:
Grösser ist nicht besser. Und dass die Verwaltung wie geplant billiger werden soll, dafür stehen die Chancen offenbar ziemlich schlecht. Es ist schwer verständlich, dass historisch gewachsenes politisches Kulturgut dem Zeitgeist eines einseitigen finanziellen Denken und Handeln geopfert werden soll.
Weshalb soll Scherz jetzt fusionieren? Weil es uns in Scherz jetzt noch gut geht (Gemeindeamman Hans Vogel immer wieder mal).
Ein Zusammenschluss ist ein Geben und Nehmen. Für beide Gemeinden entstehen Vorteile bei einem Zusammenschluss. Es bedeutet für Scherz allerdings auch Verzicht in verschiedenen Belangen. Über die Bewertung dieser Vor- und Nachteile gehen die Meinungen auseinander.
Worauf Scherz bei einer Fusion ganz sicher verzichtet: Namen und Wappen; Heimatort; Verwaltung im eigenen Dorf; Bezirksschulwahl; Entscheidungshoheit in eigenen Belangen.
Worauf verzichtet Lupfig?
Als Lupfigerin wäre mir der Zusammenschluss mit Scherz egal; es bliebe ja alles beim Alten. …
Ah, da fällt mir doch etwas ein, worauf ich verzichten müsste: Die seltene Gelegenheit, dass mein Wohnort einen witzigen Namen erhalten würde. Das hat der Lupfiger Gemeinderat leider als Vorbedingung für einen Zusammenschluss schon ausgeschlossen.
Wir von Scherz haben ein Riesenglück, dass Lupfig zu knapp an Schulraum ist. Wie hätte diesbezüglich der Zusammenschlussvertrag sonst ausgesehen? Wie geht es mit der Schule Scherz weiter, wenn Lupfig ein neues Schulhaus baut?
]]>Zumindest ein Fragezeichen wäre angebracht gewesen.
]]>In allen Kantonen der Schweiz und damit auch in den Gemeinden ist das Thema «Fusionen» präsent. Wieso? Kurz gesagt: Die Globalisierung braucht Fusionen, weil sie den zentralen Zugriff von oben braucht.
Die Menschen sollen dabei nicht mitdenken und mitgestalten können. Mit den angestrebten Gemeindefusionen wird der bewährte politische Aufbau der Schweiz von unten nach oben unter Ausschaltung der Gemeindefreiheit auf den Kopf gestellt. Die direkte Demokratie wird so abgeschafft.
Alles soll dem Fetisch «Globalisierung» dienen!
Was bisher fehlt, ist eine grundlegende ehrliche Debatte über Sinn und Unsinn von Fusionen.
Dem Thema haben sich bisher vor allem sogenannte «Beraterfirmen» angenommen, die ausschliesslich mit Desinformation und Manipulation arbeiten und ihre tatsächliche Agenda und Auftraggeber nicht offenlegen.
Die Schweiz bestand bereits im Ancien régime (also vor 1798) aus Gemeinden, die allesamt einen genossenschaftlichen Aufbau besassen. Alle Gemeinden, ob Städte oder untertänige Dörfer, gründeten in einem Kern von Bürgern, der Anteil am Bürgergut besass und als politische Körperschaft über beträchtliche Selbst-verwaltungsrechte verfügte.
Während der Zeit der Aufklärung (18. Jahrhundert) verschmolzen die «alte» und die «neue» Gemeindefreiheit – will heissen, der Genossenschaftsgedanke verband sich mit den Ideen der Gleichheit und der Demokratie.
Mit der Einführung der direkten Demokratie (Initiative und Referendum) in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch auf der Kantons- und Bundesebene waren wirksame Instrumente vorhanden, um für wirtschaftliche und politische Entwicklungen gute Lösungen zu finden. Dabei waren stets die ländlichen Gemeinden ein wichtiger Ausgangspunkt. Diese sorgten im 19. Jahrhundert, ausgehend von der Gemeindefreiheit, für die Entwicklung der direkten Demokratie. Die Forderungen nach direkter Demokratie waren Postu¬late einer eigentlichen Volksbewegung der Landschaft.
Die Gemeinden in der Schweiz haben in den letzen 160 Jahren eine beeindruckende Entwicklung gemacht und sich neuen Herausforderungen immer wieder gestellt. Diese Potentiale werden heute krass unterschätzt!! Die «autonomen Kleinräume», sprich die heutigen Gemeinden, sind auch weiterhin bereit und in der Lage, auf drängende Fragen eine vernünftige Antwort zu geben.
Hauptziel der laufenden «Gemeindereformen» in den einzelnen Kantonen sind kantonsweite Gemeindefusionen, und das wenn nötig mit Zwang...
Diese Gemeindefusionen wiederholen im Grunde die Fehler der Helvetik, die da waren:
- die Missachtung von historisch gewachsenen sinnvollen (Gemeinde-)Strukturen,
- die Durchsetzung von Neuerungen mit Zwangsmitteln sowie widersinnige Zentralisierungen, die einen
bürgerfernen und teuren bürokratischen Apparat schaffen.
Den Gemeinden wird Stück für Stück Autonomie und Eigenständigkeit entzogen und damit auch die Flexibilität, um zukünftige Aufgaben anzugehen. Mit welchem Ziel ?
Kurz gesagt, um auch die Kantone und Gemeinden für die profitorientierte Globalisierung weichzuprügeln. Argumentiert wird ausschliesslich mit wirtschaftlichen, im Grunde nichtssagenden Begriffen («wirtschaftliches Wachstum um jeden Preis», «Standortvorteile», «Synergien» sind einige dieser inhaltsleeren Schlagworte).
Neue Studien zeigen: Kleine, überschaubare Strukturen sind nach wie vor wichtig und dem gesellschaftlichen Zusammenleben förderlich. Die Menschen wollen mitbestimmen und sind um so zufriedener, je mehr direkte Demokratie ausgestaltet ist.
Ausserdem entwickelt sich in einem solchen Umfeld die Wirtschaft viel besser (vgl. Studien des Ökonomen Prof. Bruno S. Frey, Universität Zürich). Zudem zeigt eine erst kürzlich veröffentlichte Studie auf, dass die Gemeindegrösse Einfluss hat auf die Qualität der Demokratie.
Je grösser nämlich eine Gemeinde ist, desto mehr sinkt die Qualität der Demokratie (Studie des Politologen Prof. Andreas Ladner, Universität Lausanne).
Diese Studien bestätigen die historische Sicht auf die Gemeinden: Nur dezentrale, von unten nach oben aufgebaute Strukturen lassen ein gesellschaftliches Umfeld (Bonum commune) entstehen, in dem sich die Menschen wohl fühlen und gerne mitarbeiten (Milizsystem).
Werden die «Gemeindereformen», sprich die Gemeindefusionen, in der Schweiz so umgesetzt, wie sie geplant sind, verliert das Land seine besten Kräfte.
Die Zukunft ist aber nur mit Menschen zu bewältigen, die freiwillig mitdenken und mitgestalten !
Darum: Fusion Scherz – Lupfig: nein danke !
Vielen Dank dafür, dass auch Sie Verantwortung übernehmen.
Quellenangabe:
Auszüge aus „Einige Thesen aus historischer Sicht zu Gemeindefusionen der Schweiz Dr. René Roca, O-rohrdorf“
So lautete die Argumentation mal Anfangs Jahr „Steuerfuss von 95% ist machbar“
> Heute spricht Herr Vogel nicht mehr davon, sondern von der Differenz zwischen einem Steuerfuss von 115%(!) in Lupfig und 130%(!) in Scherz der immer noch beträchtlich sei...
Dazu seien nur 2 Fragen erlaubt:
wie will und kann der Gemeinderat den Aufschlag von 20% den Bürgern von Lupfig verkaufen? Und wie kommt ausserdem diese wundersame (wenn auch rein rechnerische) Erhöhung des Steuerfusses von 122 auf 130% in Scherz plötzlich zustande …
Lassen wir diese Polemik, der Souverän hat in einer 1. Entscheidung gesprochen. So befinden gut 120 Bürgerinnen und Bürger die Argumentation als schlüssig und das Vorgehen des Gemeinderats so als richtig und notwendig.
Als Unterlegene werden die Gegner dieses Verdikt natürlich akzeptieren müssen.
Trotzdem sei vor der Urnenabstimmung eindringlich dazu aufgerufen die Argumente nochmals objektiv, auch unter Berücksichtigung der „Entwicklung“ welche diese Parolen seit der 1. Info – Veranstaltung gemacht haben, zu prüfen.
Bei näherer Betrachtung kommt nämlich irgendwie der Eindruck auf, dass diese vielgepriesene „Heirat“ zwischen Lupfig und Scherz
… ein Versuch ist gemeinsam Probleme zu lösen, die jeder für sich alleine in dieser Form nie hätte !
So wird es nun künftig an den Behörden liegen das Projekt aus der „Kaffeesatzleserei–Phase“ herauszuführen und zu beweisen, dass die Skeptiker sich geirrt haben !
Ich würde es Scherz und vorallem uns Allen wünschen !
Jöggu
]]>Aus Eitelkeit und innerer Unsicherheit erwähnt er nicht, dass er die Kleider selbst auch nicht sehen kann und auch die Menschen, denen er seine neuen Gewänder präsentiert, geben Begeisterung über die scheinbar schönen Stoffe vor.
Der Schwindel fliegt erst bei einem Festumzug auf, als ein Kind sagt, der Kaiser habe gar keine Kleider an, diese Aussage sich in der Menge verbreitete und dies zuletzt das ganze Volk rief.
Der Kaiser erkannte, dass das Volk recht zu haben schien, entschied sich aber, „auszuhalten“ und er und der Hofstaat setzen die Parade fort.
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Fazit:
Die Erzählung wird gelegentlich als Beispiel angeführt, um Leichtgläubigkeit und die unkritische Akzeptanz angeblicher Autoritäten und Experten zu kritisieren.
Aus Furcht um seine Stellung und seinen Ruf spricht wider besseres Wissen niemand, nicht einmal der treueste Minister des Kaisers, die offensichtliche Wahrheit aus.
Vor die Entscheidung „Ansehen und Wohlstand oder Wahrheit“ gestellt, entscheidet man sich letzten Endes gegen die Wahrheit und für die materiellen und ökonomischen Vorteile.
Wie so häufig im Leben sind Paralellen zur heutigen Zeit nicht wegzudiskutieren !!
Liebe Grüsse von Jöggu
]]>Die ganzen Äusserungen über Namen und Wappen ergeben für mich noch immer kein konsistentes Bild. Zu welchem Zeitpunkt war was schon entschieden bzw. wurde der Bevölkerung zum nächst möglichen Zeitpunkt alle Bedingungen offen dargelegt?
Am Infoabend vom 2. Juni 2016 in Scherz erwähnt Herr Vogel, dass dem Gemeinderat von Anfang an kommuniziert worden sei, dass Lupfig auf Namen und Wappen bestehe, um überhaupt einen Zusammenschluss in Erwägung zu ziehen. Schriftliche Belege gibt es für diese Äusserung an diesem Abend keine.
In der Umfrage im Sommer 2010 in Scherz für den Zusammenschluss: war da zu Lesen von der Vorbedingung Lupfigs, dass Name und Wappen Lupfig bleiben müssen?
An der Gemeindeversammlung vom 19. Juni 2014 über das Kreditbegehren für die Prüfung eines Zusammenschlusses: war da auf der Traktandenliste oder im Protokoll zu Lesen von der Vorbedingung Lupfigs, dass Name und Wappen Lupfig bleiben müssen?
Auf die direkte Frage meinerseits in diesem Forum, antworten die Herren Gemeindeammänner:
Herr Vogel: in diesem Forum am 27. März 2015: „Welchen Namen und welches Wappen wird diese neue Gemeinde haben? Das heisst auch: Welches ist die gemeinsame Identität der beiden Dörfer?“. Dann am 29.5.2016: „Tatsächlich wird die neue zusammengeschlossene politische Gemeinde den Namen und das Wappen der bisherigen Gemeinde Lupfig tragen. ... Dies haben die beiden Gemeinderäte von Scherz und Lupfig beschlossen. Das geht aus dem Schlussbericht der Arbeitsgruppen und dem Zusammenschlussvertrag hervor.“
Herr Plüss: in diesem Forum am 2.6.2016: „Es ist richtig, dass der Gemeinderat Lupfig in den Vordiskussionen, also vor den eigentlichen Workshop‘s gewisse Bedingungen stellte, um überhaupt in dieses Zusammenschlussvorhaben einzusteigen. Während den Workshop mussten wir aus Lupfiger Sicht nachdoppeln …“
Dazu passend: 10 Phasenreiniger des Dementi: https://www.youtube.com/watch?v=SqJkZiTjld4.
Dass bisher niemand einen schlüssigen Ablauf dargelegt hat, animiert zu Spekulationen.
]]>Das ist einer dieser Trouvaillen, die ich in meinem Post zur Identität erwähne.
Bevölkerung (google.ch)
Birr: 4‘065
Lupfig: 2‘080
Scherz: 617
In diesem Forschungsprojekt aus dem Jahr 2009 wurden 99 fusionierte Gemeinden befragt. 55 haben geantwortet.
Drei Fragen und deren Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt:
http://www.htwchur.ch/fileadmin/user_upload/institute/ZVM/Bericht_Nachhaltige_Gemeindefusionen.pdf (Seite 6f und Seite 9f)
3. Identität
a.) Vorbemerkung
Der Begriff Identität ist im Fragebogen erklärt worden. Trotzdem muss berücksichtigt werden, dass er unterschiedlich verstanden worden ist. Es ist somit davon auszugehen, dass zumindest die quantitativen Ergebnisse eingeschränkte Aussagekraft besitzen.
(Fussnote: Kritiker von Gemeindefusionen bemängeln regelmässig den Verlust von Bürgernähe bzw. Identifikation mit der Gemeinde. Diese mehrheitlich soziologischen Argumente werden oft als weiche Faktoren bezeichnet. Im Zusammenhang mit Gemeindefusionen wird oft der Begriff der lokalen Identität verwendet. Bei „Identität“ geht es um „persönliche Ortsbindungen und ein ortsfestes Zusammengehörigkeitsgefühl“. Ortsbindungen sind messbar durch Wohndauer oder emotionale Elemente („fühle mich wohl hier“, „lebe gerne hier“ etc.). Typisch ist auch eine Selbstbezeichnung („ich bin aus dem Dorf X.“). Dadurch kommt zum Ausdruck, dass die Gemeinde als Heimat wahrgenommen wird, weil sie ans Herz gewachsen ist.)
Frage 2.1:
Für die Einwohner bedeutet eine Gemeindefusion auch Verlust der "Heimat" bzw. Identität.
16% Ja, diese Aussage stimmt auch für unsere Gemeinde!
46% Diese Aussage stimmt für unsere Gemeinde nur teilweise!
38% Nein, diese Aussage stimmt nicht für unsere Gemeinde
Eine Gemeindefusion wird aus der Sicht der Gemeindepräsidenten der neuen Gemeinde mehrheitlich nicht (38 Prozent) oder nur teilweise (46 Prozent) als Verlust von Heimat bzw. Identität betrachtet (Abb. 6).
(Anmerkung P.S.: Auch hier ‚schöne Worte‘: Für 16 % bedeutet eine Gemeindefusion auch Verlust der "Heimat" bzw. Identität und für 46% mindestens teilweise)
Erwähnenswert ist die Aussage der (ablehnenden) Gemeinde Le Glèbe FR: „Wir wohnen weiterhin in einem Dorf und nicht in einer politischen Gemeinde!“ Für die Gemeinde Nesslau-Krummenau SG bedeutet fusionieren verändern und nicht festhalten. Interessant ist ebenfalls die Meinung der Gemeinde Splügen GR, wonach vor allem die auswärts wohnenden Bürger (welche die Fusion nicht unmittelbar mitbekommen haben) Probleme mit Verlust von Heimat/Identität hätten.
Ergänzungsfrage zu Frage 2.1:
Verlust von Heimat/ Identität ist ein besonderes Problem für ...
(Mehrfachantworten, absolute Werte)
12 die stark integrierten Einwohner (z.B. aktiv in Vereinen)
19 die "(Orts-)Bürger"
27 die älteren Einwohner (ab 50 Jahren)
19 die Einwohner der fusionierten Kleingemeinden bzw. dezentralen Gemeinden ("Randgemeinden")
(Anmerkung P.S.: Wer meint, dass sich die Emotionen nach der Fusion schnell legen würden, täuscht sich.
Hier noch ein Ergebnis:)
Frage 1.1:
Das Thema Fusion verliert -zumindest in der Wahrnehmung der Bevölkerung -nach der Inkraftsetzung rasch an Bedeutung.
60% Ja, diese Aussage stimmt auch für unsere Gemeinde!
29% Diese Aussage stimmt für unsere Gemeinde nur teilweise!
11% Nein, diese Aussage stimmt nicht für unsere Gemeinde!
Für die grosse Mehrheit der Gemeinden verliert das Thema nach der Fusion rasch ganz (60 Prozent) bzw. teilweise (29 Prozent) an Bedeutung. Nur 11 Prozent der Gemeinden sind der Meinung, dass die Aussage nicht zutrifft (Abb. 4).
Es zeigt sich, dass alle grossen Gemeinden dieser Aussage zustimmen. Aber auch bei Kleingemeinden beträgt die Zustimmungsquote 50 Prozent.
(Aufgeschlüsselt nach Gemeindegrösse zeigt sich ein etwas anderes Bild:)
Grosse Gemeinden über mit über 5000 Einwohnerinnen:
100% Ja, diese Aussage stimmt auch für unsere Gemeinde!
Mittelgrosse Gemeinden mit 1000 bis 5000 Einwohnerinnen:
60% Ja, diese Aussage stimmt auch für unsere Gemeinde!
27% Diese Aussage stimmt für unsere Gemeinde nur teilweise!
13% Nein, diese Aussage stimmt nicht für unsere Gemeinde!
Kleine Gemeinden bis 1000 Einwohnerinnen:
50% Ja, diese Aussage stimmt auch für unsere Gemeinde!
40% Diese Aussage stimmt für unsere Gemeinde nur teilweise!
10% Nein, diese Aussage stimmt nicht für unsere Gemeinde!
In der Begründung wird darauf hingewiesen, dass sich für viele Einwohnerinnen und Einwohner gar nichts verändert hat (z.B. Dienstleistungen Administration, Steuerfuss etc.). Sofern die kommunalen Dienstleistungen reibungslos funktionieren, gäbe es keine Probleme. Zudem wird angeführt, dass neue kommunale Projekte motivierend wirken würden und eine neue Dynamik entstehen könne. Einige wenige Gemeinden erwähnen, dass insbesondere in kleinen Gemeindeteilen nach wie vor alles mit früher verglichen werde. Im Falle von Problemen sei die Begründung „Fusion“ rasch zur Hand.
Einschränkungen dieser Ergebnisse:
Ebenfalls zu berücksichtigen ist, dass der aktuelle Gemeindepräsident als (primärer) Adressat des Fragebogens die Situation seiner Gemeinde tendenziell positiv bewertet.
Linn, 5. Juni 2016
Sehr geehrte Damen und Herren
Als Linner haben wir mit Interesse die Berichte im Regional sowie in der AZ betr. Fusion der Ge-meinden Lupfig und Scherz gelesen. Auf dem Bözberg haben wir eine solche «Fusion», die in Tat und Wahrheit nichts mehr als eine Übernahme des kleinen Partners ist, miterlebt.
Es ist naiv zu glauben, der Kleinere habe noch einen substanziellen Einfluss auf die künftige Gemeindepolitik.
Es gibt entsprechende Beispiele sowohl auf dem Bözberg als auch im Mettauertal. Bei der Fusion der fünf Gemeinden zur Gemeinde Mettauertal ist dem Ortsteil Etzgen der Weiterbestand der Schule vertraglich zugesichert worden. Nur wenige Jahre nach der Fusion hat der Gemeinderat die Schliessung der Schule Etzgen beantragt, was an der Gemeinde-versammlung knapp sanktioniert worden ist.
Es brauchte grosse Anstrengungen und ein Referendum, um den Erhalt der Schule Etzgen doch noch durchzusetzen.
Wir hoffen, dass die Scherzerinnen und Scherzer gegenüber dem Lockvogel eines etwas tieferen Steuerfusses widerstehen können.
Ebenso der scheinheiligen, ja dümmlichen Argumentation, dass eine grössere Gemeinde effizienter und kostengünstiger zu führen sei und grösseren politischen Einfluss in der Region nehmen könne.
Von einer Fusion zu sprechen, ist hier wohl auch fehl am Platz, denn die Aussage des Lupfiger Gemeindeammann sagt ja eigentlich schon alles, dass am Wappen und am Gemeindenamen nichts zu rütteln gäbe. So ist eine Fusion nicht partnerschaft¬lich und geschieht nicht auf Augenhöhe! Scherz wird so doch einfach nur aufgelöst und verschwindet in Lupfig. Wenigstens würde bei Ihnen der Ortschaftsname Scherz erhalten. Bei uns wurde der Ortschaftsname Linn gelöscht, trotz anderen Aussagen vor der Abstimmung.
Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Kampf in Ihren Bemühungen um Erhaltung der Eigenständigkeit und insbesondere einer eigenen Identität. Wir Linnerinnen und Linner wehren uns mit dem Verein ProLinn gegen die Gleichmacherei in der Fusionsgemeinde Bözberg. Mit der jährlich erscheinenden Broschüre «Fokus Linn» mit Geschichte und Geschichten gehen wir gegen das Vergessen unserer Geschichte und Traditionen an.
Mit freundlichen Grüssen Vorstand ProLinn
Sig Geri Hirt Sig Michel Jaussi
Verein ProLinn • Linn (Dorfstrasse) 15 • CH-5225 Linn (Bözberg) • info@linnaargau.ch • www.linnaargau.ch • www.linnerlinde.ch
wwvY.facebook.com/limianraaii www facehook com linnerlinde Präsident Dr. Hans-Martin Niederer Postkonto 8h-.>ö4522-“
Für mich (mit dreihundertneunundsiebenundachzigtausend Ausrufezeichen), mindestens eine meiner Töchter, meine Schwester ... Es kratzt nicht nur, es ...
Warum? Es gehört zu unserer Identität. (Ausführlicheres später.)