#1 02.06.2016 09:23:39

Jöggu
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Registriert: 02.06.2016
Beiträge: 9

10 Gründe, die gegen eine Gemeindefusion sprechen ..

1.   Der bisherige Steuerfuss in Lupfig wird sicher steigen müssen  (sh. Berichte AZ) die Differenz zwischen den
      beiden Gemeindesteuersätzen wird somit also minimiert und als Argument entwertet

2.   Werden kleine Gemeinden zu Grossen „mutiert“, so werden sie als Grossgemeinde erfahrungsgemäss
      teurer, und nicht billiger

3.   Eine Gemeindefusion bedeutet nicht, dass Geld für MEHR und NEUE Grossprojekte vorhanden ist

4.   Eine Fusion lohnt sich vorallem für den Kanton Aargau, die Bewohner der fusionierten Gemeinden
      verlieren dadurch zunehmend das Interesse am politischen Geschehen im Dorf.

5.   Bei einer „Professionalisierung“ der Leistungen ist mit höheren Kosten zu rechnen – nicht zwangsläufig mit einer
      besseren Qualität des Service Publique

6.   Scherz und Lupfig haben im Kanton Aargau insgesamt 2 Stimmen, eine einzelne Gemeinde - so gross sie auch
      sein mag - nur noch eine einzige

7.   Eine Gemeindefusion bedeutet, dass der vom Gemeinderat eingeschlagene Weg gestoppt wird, und die Prioritäten
      aufgrund der Interessen der bisherigen Nachbargemeinde unter Berücksichtigung der neuen Mehrheitsverhältnisse
      neu gesetzt werden, ohne dass sich die Scherzer Bevölkerung gegen die neuen Mehrheiten wehren kann.

8.   Die Einflussnahme im Alltag verschiebt sich bei einer Grossgemeinde zum Einen in Richtung der neuen Mehrheiten
      (Lupfig ca. 2300 / Scherz 650 Personen) zum Anderen in Richtung zentralisierter Behörde und Verwaltung.

9.   Die Aufgabe des Namens und des Wappens Scherz mag vom rational-politischen Verständnis her nicht wirklich
      zählen, diese Entwicklung zerstört aber eine 777 jährige erfolgreiche Dorfgeschichte

10  Die Schweizerische Politik würde es uns bei der EU eigentlich vormachen:
      was spricht gegen vermehrte bilaterale Abkommen mit Partnergemeinden die dann wirklich Sinn machen ?

     Danke für Eure Aufmerksamkeit.
               Jöggu

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#2 06.06.2016 12:29:47

Habsburger
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Ort: Lupfig
Registriert: 27.03.2015
Beiträge: 4

Re: 10 Gründe, die gegen eine Gemeindefusion sprechen ..

> Jöggu schrieb:

> 1.   Der bisherige Steuerfuss in Lupfig wird sicher steigen müssen  (sh. Berichte AZ) die Differenz zwischen den
      beiden Gemeindesteuersätzen wird somit also minimiert und als Argument entwertet

Die Steuerfusserhöhung in Lupfig auf 105% ist möglich aber keineswegs sicher. Für die Scherzer verbleibt auch dann noch eine schöne Steuerfusssenkung von 17% (statt 27%).

2.   Werden kleine Gemeinden zu Grossen „mutiert“, so werden sie als Grossgemeinde erfahrungsgemäss
      teurer, und nicht billiger

Grossgemeinde??? Die Verwaltungskosten/Einwohner sind bei 2000 bis 3000 Einwohnern am tiefsten!

3.   Eine Gemeindefusion bedeutet nicht, dass Geld für MEHR und NEUE Grossprojekte vorhanden ist

Doch, tendenzmässig schon.

4.   Eine Fusion lohnt sich vorallem für den Kanton Aargau, die Bewohner der fusionierten Gemeinden
      verlieren dadurch zunehmend das Interesse am politischen Geschehen im Dorf.

Weshalb???

5.   Bei einer „Professionalisierung“ der Leistungen ist mit höheren Kosten zu rechnen – nicht zwangsläufig mit einer
      besseren Qualität des Service Publique

Höhere Kosten/Einwohner: Sicher nicht. Qualität: Das hängt von der Führung und vom Personal ab, ein Zusammenhang mit der Gemeindegrösse hat dies sicher nicht. Hat Wettingen den schlechteren Service Publique als Scherz?

6.   Scherz und Lupfig haben im Kanton Aargau insgesamt 2 Stimmen, eine einzelne Gemeinde - so gross sie auch
      sein mag - nur noch eine einzige

Ein skurriles Argument: Von welcher Art von Abstimmungen sprichst Du da?

7.   Eine Gemeindefusion bedeutet, dass der vom Gemeinderat eingeschlagene Weg gestoppt wird, und die Prioritäten
      aufgrund der Interessen der bisherigen Nachbargemeinde unter Berücksichtigung der neuen Mehrheitsverhältnisse
      neu gesetzt werden, ohne dass sich die Scherzer Bevölkerung gegen die neuen Mehrheiten wehren kann.

Hoffentlich auch, werden die Prioritäten neu gesetzt! Dass diese Prioritäten zu Ungunsten von Scherz gesetzt werden, ist vorläufig bloss eine Unterstellung. Die Scherzer Bevölkerung kann da aber durchaus Einfluss nehmen - sowohl bei der Wahl der Behörden, wie auch bei den Beschlüssen.

8.   Die Einflussnahme im Alltag verschiebt sich bei einer Grossgemeinde zum Einen in Richtung der neuen Mehrheiten
      (Lupfig ca. 2300 / Scherz 650 Personen) zum Anderen in Richtung zentralisierter Behörde und Verwaltung.

Wer wird in die Behörden gewählt? Seien wir realistisch: Jeder, der sich 1. zur Verfügung stellt (resp zur Wahl überredet werden kann) und 2. als einigermassen fähig betrachtet wird. Da hat Scherz MINDESTENS so gute Voraussetzungen wie Lupfig. Nach meiner langjährigen Erfahrung mit Gemeindeversammlungen werden Infrastrukturprojekte stets nach sachlichen Argumenten entschieden. Oder wie war das bisher in Scherz: Haben die Rüchlig-Bewohner die Sanierung im Höli-Quartier bekämpft, nur weil sie nichts davon haben?

9.   Die Aufgabe des Namens und des Wappens Scherz mag vom rational-politischen Verständnis her nicht wirklich
      zählen, diese Entwicklung zerstört aber eine 777 jährige erfolgreiche Dorfgeschichte

Scherz bleibt Scherz, weil es auch Adressen, Namen und Wappen behalten kann. Wen "kratzt" es schon, dass die offizielle Ortsbezeichnung dann Lupfig lautet? Im Alltag ist das für niemanden wirklich relevant. Oerlikon kam 1937 zur Stadt Zürich. Die Oerliker bezeichnen sich aber heute noch als Oerliker und nicht als Zürcher und pflegen ihre traditionellen Vereine und Traditionen.

10  Die Schweizerische Politik würde es uns bei der EU eigentlich vormachen:
      was spricht gegen vermehrte bilaterale Abkommen mit Partnergemeinden die dann wirklich Sinn machen ?

Nichts. Vor allem dann nicht, wenn sie sinnvoller sind, als eine Fusion. Aber das muss man halt von Fall zu Fall abwägen.

     Danke für Eure Aufmerksamkeit.
               Jöggu

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#3 06.06.2016 18:19:20

Stoll P.
Mitglied
Registriert: 26.05.2016
Beiträge: 20

Re: 10 Gründe, die gegen eine Gemeindefusion sprechen ..

Habsburger schreibt: "Scherz bleibt Scherz, weil es auch Adressen, Namen und Wappen behalten kann. Wen "kratzt" es schon, dass die offizielle Ortsbezeichnung dann Lupfig lautet? Im Alltag ist das für niemanden wirklich relevant."

Für mich (mit dreihundertneunundsiebenundachzigtausend Ausrufezeichen), mindestens eine meiner Töchter, meine Schwester ... Es kratzt nicht nur, es ...
Warum? Es gehört zu unserer Identität. (Ausführlicheres später.)

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